Studie von Janus Henderson

Aktienrückkäufe gehen 2023 weltweit zurück

Die Unternehmen haben 2023 weltweit deutlich weniger für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben. obwohl die Dividenden auf einen Rekordwert gestiegen sind, so eine Studie von Janus Henderson.

Aktienrückkäufe gehen 2023 weltweit zurück

Aktienrückkäufe gehen 2023 weltweit um
14 Prozent zurück

wrü Frankfurt

Die globalen Aktienrückkäufe sind 2023 um 14,0% auf 1,11 Bill. Dollar gesunken, obwohl die globalen Dividenden im vergangenen Jahr auf bereinigter Basis um 5,0% auf einen neuen Rekordwert von 1,66 Bill. Dollar gestiegen sind. Dies geht aus der jährlichen Aktienrückkaufstudie von Janus Henderson hervor. Der Rückgang der Rückkäufe komme allerdings von einem sehr hohen Ausgangsniveau. Ihre jährliche Gesamtsumme liege noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

US-Unternehmen führend

Mit 773 Mrd. Dollar und einem weltweiten Anteil von rund 70% waren US-Unternehmen die größten Käufer ihrer eigenen Aktien. Doch haben sie laut Janus Henderson auch überproportional stark gekürzt: „Die Rückkäufe in den USA gingen im vergangenen Jahr um 159 Mrd. Dollar zurück, was einem Rückgang von 17% gegenüber dem Vorjahr entspricht.“ Die US-Technologieunternehmen hätten ihre Ausgaben dabei am stärksten gekürzt und im Vergleich zum Vorjahr 69 Mrd. Dollar weniger ausgegeben. So hätten Microsoft und Meta ihre Rückkäufe um fast ein Drittel und Apple um ein Siebtel reduziert.

Neben den USA seien britische Unternehmen die stärksten Käufer eigener Aktien. „Die Käufe in Höhe von 64,2 Mrd. Dollar waren nur 2,6 % niedriger als im Vorjahr und entsprachen 75% der gezahlten Dividenden“, so die Studie. Shell sei der größte Käufer eigener Aktien außerhalb der USA mit fast einem Viertel des britischen Gesamtvolumens, habe aber seine Käufe 2023 deutlich reduziert.

Mehr Rückkäufe in Europa

In Europa werden die Rückkäufe immer umfangreicher, stellt Janus Henderson fest. Insgesamt stiegen 2023 dort die Ausgaben um 2,9% auf 146 Mrd. Dollar, während die Dividenden im selben Zeitraum aber bereinigt um 20% kletterten. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern seien enorm: In Italien (Unicredit und Stellantis), Spanien (Santander, Iberdrola und Telefónica), Norwegen (Equinor) und Belgien (AB Inbev und KBC) erreichten die Rückkäufe ein Rekordniveau.

In Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden seien jedoch die meisten Aktien zurückgekauft worden. „Den stärksten Rückgang gab es in der Schweiz, wo die meisten Unternehmen ihre Rückkäufe reduzierten“, so Janus Henderson. „Den größten Einfluss hatte Nestlé, das sein Rückkaufprogramm auf 5,8 Mrd. Dollar fast halbierte.“ Etwa gleich viele europäische Unternehmen hätten 2023 Rückkäufe erhöht wie reduziert. Das starke Dividendenwachstum im vergangenen Jahr habe jedoch dazu geführt, dass die Rückkäufe weniger stark zunahmen als die Dividenden und ihr Anteil an den Aktionärsrenditen von 55% im Jahr 2022 auf 48% der gezahlten Dividenden zurückgegangen sei.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.