Tarifverhandlungen

Streiks in der Bauindustrie angekündigt

Die Arbeitgeber in der Bauindustrie halten den Schlichterspruch für zu hoch und lehnen ihn ab. Nun stehen großflächige Streiks an.

Streiks in der Bauindustrie angekündigt

Streiks in der Bauindustrie

dpa-afx _Frankfurt

Auf den deutschen Baustellen stehen Streiks an. Die Arbeitgeberverbände von Bauindustrie und Baugewerbe haben den Schlichterspruch abgelehnt. Die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG Bau) kündigte umgehend Streiks in der Branche mit rund 930.000 Beschäftigten an. Man werde große Unternehmen genauso wie kleine Handwerksbetriebe bestreiken, erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Robert Feiger, in Frankfurt. Einen Termin für den Arbeitskampf nannte er zunächst nicht. Die Gewerkschaft hatte ihrerseits den Schlichterspruch angenommen. Danach sollten die Einkommen zum Mai pauschal um 250 Euro steigen und elf Monate später noch einmal um 4,15% im Westen bzw. 4,95% im Osten.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Uwe Nostitz, beklagte schwere Mängel im Schlichterspruch. Dieser „tendenziell sehr hohe“ Schlichterspruch verkenne die aktuellen Konjunkturfakten mit sinkenden Realumsätzen. Gegen eine pauschale Erhöhung der Gehälter mittels Festbetrags wandte sich Jutta Beeke, Vize im Hauptverband der Bauindustrie. In einigen Lohngruppen gebe es dadurch zu hohe, in anderen nur relativ geringe Erhöhungen, erklärte sie. „Das können wir als Arbeitgeber so nicht verantworten.“