Im GesprächChristoph Klenk und Uta Anders

Krones hält an der Prognose für 2024 fest

Der Maschinenbauer Krones ist mit einer Wachstumsrate in das Jahr gestartet, die deutlich unter dem Jahresziel liegt. Vorstandschef Christoph Klenk ist jedoch entspannt und verweist auf Sonderfaktoren.

Krones hält an der Prognose für 2024 fest

Krones hat den Umsatz im ersten Quartal um 4% gesteigert und ist damit deutlich unter dem Jahresziel eines Wachstums um 9 bis 13% gelandet. „Wir sehen das überhaupt nicht kritisch“, sagt Vorstandsvorsitzender Christoph Klenk im Gespräch mit der Börsen-Zeitung anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen: „Wir gehen fest davon aus, wir kriegen unsere Umsatzziele hin.“ Die unterdurchschnittliche Performance zum Jahresstart sei absehbar gewesen.

Der Krones-Chef begründet dies mit zwei Effekten. Das erste Quartal sei aufgrund der geringeren Zahl von Arbeitstagen – die Osterfeiertage fielen teil ins den März statt in den April – ein bisschen schlechter gewesen. Außerdem sei das zugekaufte Unternehmen Netstal Maschinen AG erst vom 28. März an konsolidiert worden. Der Erlös der Akquisition ist jedoch Teil des Wachstumsziels 2024. Klenk präzisiert, dass Netstal rund 50 Mill. Euro pro Quartal beitrage. Damit lässt sich errechnen, dass das Umsatzplus 8% betragen hätte, wenn Netstal bereits im Startquartal komplett konsolidiert gewesen wäre.

Börse reagiert entspannt

Lieferengpässe von Elektrokomponenten seien nun für den Hersteller von Getränkeabfüll- und Verpackungsanlagen im Prinzip kein Thema mehr, erklärt Klenk: „Das hat sich komplett entspannt.“ Sicherlich könne ein Lieferant mal ein spezielles Problem haben, aber es gebe kein Muster von Engpässen mehr. Im zweiten Quartal werde es sich vollends beruhigen: „Wir gehen fest davon aus, dass wir mit der Leistung dann entsprechend nach oben kommen.“

Der Quartalsbericht dämpfte daher den Höhenflug der Krones-Aktie nur geringfügig. Sie beendete den Xetra-Handel mit einem Kursabschlag von lediglich 0,5% auf 124,00 Euro. „Der Kapitalmarkt reagiert entspannt, weil er uns glaubt, wenn wir sagen, das kriegen wir hin“, kommentiert Klenk. Finanzvorständin Uta Anders weist darauf hin, dass die Aktie seit einigen Wochen nachhaltig über 120 Euro notiere: „Das ist für uns immer eine gewisse Schwelle gewesen.“ Den bisherigen Rekord-Schlusskurs hatte das Papier am 3. April mit 128,20 Euro erreicht, im Verlauf war der Kurs am 12. April auf 130,40 Euro gestiegen.

Zufrieden zeigt sich Klenk damit, dass der Auftragseingang mit 1,48 Mrd. Euro im Quartal nahe an dem hohen Vorjahresniveau von 1,51 Mrd. Euro landete. Ob eine gewisse Zurückhaltung der Kunden zu spüren sei, so wie dies auch Infrastrukturgüterkonzerne berichten? „Natürlich haben wir das auch, aber in geringerem Umfang“, sagt Klenk. Die Benchmark sei immer gewesen, im ersten Quartal in die Nähe von 1,5 Mrd. Euro zu kommen, und dies habe Krones gut erreicht. Im Gesamtjahr solle das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (ohne Netstal) unverändert größer 1 sein.

Kapitalmarkttag geplant

Die Ebitda-Marge stieg im Quartal von 9,6 auf 10,1% und landete damit trotz des schwächeren Umsatzwachstums komfortabel in der Prognosebandbreite von 9,8 bis 10,3%. Am Kapitalmarkttag am 3. Juli wolle Krones aufzeigen, wie das mittelfristige Ebitda-Margenziel von 10 bis 13% auch in ökonomisch herausfordernden Zeiten erreicht werden könne, während man in guten Jahren am oberen Ende lande, sagt Anders: „Man darf nicht vergessen, dass unsere aktuelle Transformation mit erheblichen Kosten verbunden ist.“

Klenk fügt hinzu, der Kapitalmarkttag werde sich mit vier großen Feldern beschäftigen: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, der Veränderung der Kernprodukte und der laufenden Erneuerung der kompletten IT- und Systemlandschaft.  

Im Gespräch: Christoph Klenk und Uta Anders

„Wir kriegen unsere Umsatzziele hin“

Krones-CEO und Finanzvorständin bleiben optimistisch für 2024 – Im ersten Quartal Wachstum unter Jahresprognose – Lieferengpässe kein Thema

Der Maschinenbauer Krones ist mit einer Wachstumsrate in das Jahr gestartet, die deutlich unter dem Jahresziel liegt. Vorstandschef Christoph Klenk ist jedoch entspannt und verweist auf Sonderfaktoren. Diese Einschätzung teilen offenbar auch die Anleger, der Aktienkurs geriet nur leicht unter Druck.

Von Michael Flämig, München
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